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88Zeit für mehr Kontrolle bei der Insulininjektion
Herausforderungen der passiven Sicherheitspennadeln
Eine unabhängige Studie unter Pflegekräften ergab, dass Sicherheitspennadeln in der Anwendung herkömmlichen Pennadeln vorgezogen werden.4 Doch die Verwendung passiver Sicherheitspennadeln geht mit gewissen Kompromissen einher und erfordert eine andere Injektionstechnik.
Die in der Studie befragten Fachkräfte sind der Ansicht, dass bei passiven Sicherheitspennadeln die Nadel nicht gut sichtbar ist und dass sie keine ausreichende Kontrolle über den Injektionsvorgang haben. Mehr als 7 von 10 Befragten geben an, dass die verwendete Sicherheitspennadel bei ihnen vor Ende der Injektion ausgelöst hatte. 69 % davon stimmten zu, dass sie durch die vorzeitige Auslösung verunsichert wurden, ob ihr Patient die vollständige Dosis erhalten hat. 86 % der Studienteilnehmer stimmten darin überein, dass sie sich ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Sicherheit und Kontrolle wünschen.4
Die Kombination zwischen Sicherheit und Kontrolle
Auf der Suche nach einer Lösung entwickelte Owen Mumford eine neuartige Sicherheitspennadel. Ateria® SafeControl®besitzt einen Sicherheitsmechanismus, der nach dem Injektionsvorgang manuell mit nur einer Hand aktiviert wird. Der Mechanismus deckt beide Nadelenden ab und verhindert so NSV. Darüber hinaus können medizinische Fachkräfte damit dieselbe Injektionstechnik wie mit Standardpennadeln anwenden.
Ateria® SafeControl® ist eine Sicherheitspennadel der nächsten Generation, die sowohl Sicherheit als auch Gewissheit darüber bietet, dass die vollständige Medikamentendosis verabreicht wurde. Um bewerten zu können, ob diese Sicherheitspennadel die Herausforderungen von Anwendern überwinden, wurde eine Anwenderstudie mit 106 medizinischen Fachkräften durchgeführt.5
Nachdem medizinische Fachkräfte Ateria® SafeControl® getestet haben, ist sich die Mehrheit zu 100 % sicher, dass sie die vollständige Dosis verabreicht haben und der Sicherheitsmechanismus sie vor NSV schützt. 5 Zusätzlich kann dieselbe Injektionstechnik eingesetzt werden wie mit Standardpennadeln. Insgesamt sind die medizinischen Fachkräfte überzeugt, dass Ateria® SafeControl® das richtige Verhältnis von Sicherheit und Kontrolle bei der Medikamentenverabreichung bietet. Dürften sie entscheiden, würde ein Großteil Ateria® SafeControl® wählen.5
Erfahren Sie mehr über Ateria® SafeControl®
Ateria® SafeControl® erfüllt die TRBA 250.6
1) Wicker S, et al. (2007) Gefährdungen durch Nadelstichverletzungen. Betrachtung aus arbeitsmedizinischer und virologischer Sicht. Deutsches Ärzteblatt, Jg. 104, Heft 45, S. 3102-3107.
2) Motaarefi H, et al. (2016) Factors Associated with Needlestick Injuries in Health Care Occupations: A Systematic Review. J Clin Diagn Res 10:IE01–IE04.
3) Dulon M, et al. (2016) Causes of needlestick injuries in three healthcare settings – Analysis of accident notifications registered six months after the implementation of EU Directive 2010/32/EU in Germany. Journal of Hospital Infection. 95. 10.1016/j.jhin.2016.11.015.
4) Project Saturn A (2017) – Online-Studie. Daten liegen vor.
5) Project Saturn B (2017) – Persönliche Interviews und Produktbewertungen. Daten liegen vor.
6) www.baua.de: TRBA 250, Absatz 4.2.5
Owen Mumford GMBH
Kerstin Barfknecht
Alte Häge 1
63762 Großostheim
Telefon: 06026 - 977 50
Telefax: 06026 - 977 529
E-Mail: info@owen-mumford.de
VDBD lädt zur Tagung und Mitgliederversammlung am 28. März 2020
Auf dem Podium diskutieren eine Diabetesberaterin, ein Diabetologe und ein Patient die Aspekte und Besonderheiten kultursensibler Schulung und gehen der Frage nach, welche Rolle die Integration von Patienten mit nicht-deutschem kulturellen Hintergrund im Beratungsalltag spielt. Des Weiteren wird zu Themen wie Therapieanpassungen bei speziellen Krankheitsbildern referiert und ein Praxisteam aus dem bayerischen Hof stellt vor, wie die digitalisierte Praxis erfolgreich umgesetzt werden kann.
Außerdem überrascht Sie die VDBD-Tagung 2020 mit einem neuen, dem eigentlichen Tagungsprogramm vorangestellten Event. Seien Sie gespannt!
VDBD-Vorstandswahlen 2020
In bewährter Tradition findet im Rahmen der verbandseigenen Tagung auch die Mitgliederversammlung des VDBD statt. Diese ist im nächsten Jahr besonders wichtig, denn zwei Posten des VDBD-Vorstands können neu besetzt werden: der Vorstandsvorsitz sowie eines der fünf Vorstandsmitglieder werden neu gewählt. Alle ordentlichen Mitglieder des Berufsverbands sind stimmberechtigt. Die Kandidaten stellen sich vorab auf der Website des VDBD vor.
Wir halten Sie online auf www.vdbd-akademie.de und www.vdbd.de auf dem Laufenden.
Merken Sie sich schon jetzt den 28. März 2020 vor! Wir freuen uns auf Sie!
VDBD AKADEMIE
Jutta Spang
Habersaathstr. 31
10115 Berlin
Telefon: 030 - 847 122 492
E-Mail: spang@vdbd-akademie.de
Jetzt noch restliche Seminarplätze in 2019 buchen
Das egoistische Gehirn, 4 Fortbildungspunkte
20.11.2019 in Hamburg
Prof. Achim Peters erläutert anschaulich den Energiestoffwechsel des Gehirns und warum und wie dieses bei chronischem Stress Diäten sabotiert - ein spannender Blick auf die Entstehung von Diabetes Typ 2 und Adipositas! Lesen Sie hierzu auch das Interview mit Prof. Peters in dieser Ausgabe des Innovationsnewsletters.
Diabetes und Schwangerschaft, 10 Fortbildungspunkte
23.11.2019 in Köln
Welche Besonderheiten ergeben sich in der Beratung von schwangeren Diabetespatientinnen? Welche Risiken bestehen? Diesen und weiteren wichtigen Fragen geht Dr. med. Helmut Kleinwechter in seinem Tagesseminar nach.
Schnell sein lohnt sich! Buchen Sie Ihren Teilnahmeplatz unter www.vdbd-akademie.de
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Was steckt hinter dem "Egoistischen Gehirn"? - Interview mit Prof. Achim Peters
Da das Gehirn in einer Energiekrise (Hungersnot) allen anderen Organen die Energie vorenthält, könnte man sein Verhalten als „egoistisch“ bezeichnen. Daher stammt die Theorie vom Egoistischen Gehirn.
VDBD AKADEMIE: Warum setzt das egoistische Gehirn einen Mechanismus in Gang, der letztendlich ungesund ist und zu Übergewicht führt?
PETERS: Da muss ich gleich einhaken: Die Mechanismen des egoistischen Gehirns sind überlebenswichtig. Sie sind etwas Gutes! Sie halten das Gehirn funktionsfähig, um Krisen zu überwinden. Sie schützen uns, nur haben sie unter gewissen Umständen auch unerwünschte Nebenwirkungen wie z.B. Übergewicht.
Bei psychosozialem Stress – z.B. Einsamkeit, Geldsorgen, Trennung vom Partner – wird das Gehirn in einen überwachen Daueralarmzustand versetzt, in dem es deutlich mehr Energie verbraucht als unter normalen Bedingungen. Das führt bei etwa der Hälfte der Menschen dazu, dass sie Körpergewicht abnehmen. Die andere Hälfte kann sich an Dauerstress gewöhnen (sog. Habituation) und ihr Gehirn geht praktisch nicht mehr in den energiekostspieligen Alarmzustand. Wenn das Gehirn nur unterdurchschnittlich viel Energie abfordert, staut sich die Energie im Körper. Dies ist vergleichbar mit dem Prinzip der Logistik: Wenn die Kunden nicht kaufen, bleiben die Regale voll. Staut sich die Energie also im Fettgewebe, nennen die Ärzte dieses Phänomen Adipositas; staut sich die Energie in Form von Glukose im Blutkreislauf, nennen die Ärzte das Typ 2 Diabetes mellitus. Ungesund ist letztlich der zugrunde liegende psychosoziale Stress, der uns krank macht und früher sterben lässt (Herzinfarkt, Depression). Die Menschen, die sich an Stress gewöhnen können (Habituierer), erleiden nicht diese Nachteile von toxischem Stress, zahlen jedoch den Preis mit der unerwünschten Nebenwirkung von Habituation: Gewichtszunahme und/oder Blutzuckeranstieg.
VDBD AKADEMIE: Was empfehlen Sie, um diesem Dilemma zu entkommen? Welche Maßnahmen funktionieren hingegen nicht?
PETERS: Randomisiert-kontrollierte Studien zeigen, dass eine Stressminderung durch Verhaltenstherapie die toxischen Nebenwirkungen von Dauerstress lindern kann und die Menschen weniger Herzinfarkte bekommen und so länger leben. Dadurch sind vor allem die Menschen geschützt, die sich an toxischen Stress von selbst nicht gewöhnen können. Andere Studien zeigen, dass eine Reduktion von Unsicherheit (Stress) durch einen Umzug aus einem Armutsgebiet in eine bessere Wohngegend dazu führt, dass weniger Menschen starkes Übergewicht oder Diabetes entwickeln.
Versucht man allerdings eine Gewichtsabnahme zu erzwingen (kalorien- oder kohlenhydratreduzierte Diät), hat dies keinerlei Wirkung auf unsere Lebenszeit (LOOK AHEAD Studie). Es gibt auch keinen zuverlässigen Nachweis für die Wirksamkeit der bariatrischen Chirurgie in Bezug auf die Lebensdauer.
VDBD AKADEMIE: In welchem Zusammenhang stehen die Selfish-Brain-Theorie und Typ 2 Diabetes?
PETERS: Bei Menschen, die habituieren, entsteht der Typ 2 Diabetes dadurch, dass das Gehirn weniger Energie abfordert und sich die Energie vor dem Gehirn, das heißt im Körper staut (Anstieg der Blutglukose). Wie gesagt: Wenn die Kunden nicht kaufen, bleiben die Regale voll. Bei Menschen, die nicht habituieren können, entsteht bei Dauerstress ebenfalls ein Typ 2 Diabetes, aber auf eine andere Art und mit einem Stau an anderer Stelle. Bei toxischem Stress nimmt die Energiekonzentration im Gehirn in Folge chronischer Überlastung ab (wenn auch nur geringfügig). Das Gehirn reagiert äußerst empfindlich auf selbst kleinste Energiedefizite und drosselt die Energieversorgung der Körperperipherie. In diesem Fall fließt so wenig Glukose in die Muskulatur und in das Unterhautfettgewebe, dass sich Glukose zurückstaut und die Blutzuckerkonzentration ansteigt. Zusammenfassend können sowohl korpulent-aber-taillenbetonte Habituierer als auch dünn-aber-bauchbetonte Nicht-Habituierer einen Typ 2 Diabetes mellitus entwickeln. Das Risiko, an Typ 2 Diabetes mellitus zu erkranken, ist tatsächlich für diese beiden Phänotypen gleich.
VDBD AKADEMIE: Welche Erkenntnisse birgt die Theorie für die Beratung und Schulung von Menschen mit Adipositas und/oder Diabetes?
PETERS: Will man sowohl die Sterblichkeit vermindern als auch einer Veränderung der Körperform oder des Blutzuckers entgegenwirken, muss man an deren gemeinsame grundlegende Ursache gehen: Diese ist bei den meisten Menschen chronischer psychosozialer Stress und Unsicherheit. Die Reduktion von Unsicherheit ist das vordringliche Ziel. In einigen Fällen können wir Unsicherheit selbst reduzieren, beispielsweise wenn sie durch Mobbing oder Eheprobleme entsteht; in anderen Fällen wie bei sozialer Ungleichheit ist die Politik gefordert. Eine Gewichtsreduktion hingegen greift an einer falschen Stelle an und missachtet die Selbstregulierung des menschlichen Organismus.
VDBD AKADEMIE: Prof. Peters, wir danken Ihnen für das Gespräch.
Am 20.11. findet unter der Leitung von Prof. Peters in Hamburg ein Halbtagesseminar zum Thema statt. Weitere Infos und Anmeldung hier
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