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Rebellion im Darm

Fruchtzucker-Unverträglichkeit bei Diabetes mellitus

Die Fruktose-Unverträglichkeit stellt ein zunehmendes Problem in der Bevölkerung dar. Die pathophysiologischen Mechanismen sind vielfältig. Neben sehr seltenen Enzymdefekten besteht eine hohe Prävalenz (3:10) für die Fruktose-Malabsorption (Transportstörung). Eine verbesserte Diagnostik und ein verändertes Essverhalten mit stetig steigendem Fruktosekonsum über Süßwaren, Getränke, Süßungsmitteln und ein reichlicher Verzehr an fruktose- und sorbitreichen Obstsorten haben zu einer gehäuften Diagnosefeststellung der Fruktosemalabsorption geführt. Nicht nur die absolut verzehrte Fruktosemenge und das Glucose-Fruktose-Verhältnis von Obst, sondern auch die Nahrungsmittelauswahl, die Mahlzeitenstruktur, die Nährstoffkombination (Fett- und Proteingehalt, Ballaststoffqualität), sowie die Zufuhr an Sauermilchprodukten mit ihrem positiven Einfluss auf das Mikrobiom, bestimmen die Verträglichkeit der Fruktose (1,2). Dabei stellt sich die Frage: ist die Fruktoseunverträglichkeit ein reines Darmproblem oder eine Konsequenz des veränderten Essverhaltens.
Menschen mit Diabetes mellitus sind dabei genauso betroffen wie Menschen ohne Diabetes. Rebelliert der Darm nach dem Genuss von Obst oder nach der Aufnahme von zuckerhaltigen Getränken wie Apfelsaft oder Softgetränken, wie sie gerne bei der Behandlung einer Hypoglykämie bei Menschen mit Diabetes mellitus empfohlen werden, so liegt der Verdacht einer Fruchtzucker-Unverträglichkeit nahe. In der Regel wird die Fruktose aus der Nahrung mit Hilfe des Transportproteins GLUT-5, welches sich in der Dünndarmwand von Duodenum und Jejunum befindet, selektiv aus dem Darmlumen durch eine erleichterte Diffusion oder auch passiv in Gegenwart von Glukose aufgenommen. Die Resorptionskapazität ist jedoch begrenzt und liegt beim Gesunden bei 35-50g (3,4,5,6). D.h. es liegt eine „physiologische Fruktosemalabsorption“ vor. Demzufolge treten auch beim Gesunden nach übermäßigem Verzehr an Fruktose Darmbeschwerden auf (7). Bereits 2 Gläser Apfelsaft enthalten 35g Fruktose. Die Aufnahmekapazität kann durch Glukose und Aminosäuren gesteigert werden.
Manche Menschen nehmen weniger Fruktose auf. In diesem Fall liegt eine Fruktosemalabsorption (Transportstörung) vor. Geht diese mit gastrointestinalen Beschwerden einher wie z.B. Flatulenz (Blähungen), Meteorismus, plötzlicher Stuhldrang, wechselnde Stuhlkonsistenz, Diarrhoe (Durchfall), Obstipation (Verstopfung), Nausea (Übelkeit), Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen und Darmgeräusche, so wird dies oft als intestinale Fruktoseintoleranz bezeichnet (8,9). Der korrekte Begriff lautet jedoch intestinale Fruktosemalabsorption. Sekundäre Anzeichen sind Reflux, Dysbiose und auch Herzstiche.

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  • Frist: bis zum 22.04.2019
  • Für VDBD-Mitglieder kostenlos
  • Nicht-Mitglieder: 10,00 €

Zeitumfang:
20 Minuten / 15 Fragen

Zertifizierungsnummer:
V20170024

Zertifizierungspunkte: max. 3